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EZB-Ankaufprogramm für ABS – notwendig und erfolgversprechend?

09.09.2014

Die EZB hat auf ihrer Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag neben erneuten Zinssenkungen auch weitere Angaben zum bereits avisierten ABS-Ankaufprogramm (ABSPP) gemacht sowie zusätzlich ein – vom Markt nicht erwartetes – Covered Bond-Programm (CBPP3) angekündigt.

» Beide Programme sollen bereits im Oktober anlaufen und erstrecken sich voraussichtlich über eine Laufzeit von bis zu zwei Jahren. Historisch hat die EZB bereits zwei Covered Bond-Programme aufgelegt, für ABS der Eurozone stellt dies ein Novum dar. Der Fokus liegt auf einem gezielten “credit easing”: der durch die beiden Programme und den TLTROs ausgelöste monetäre Stimulus soll die schleppende Kreditvergabe in der Eurozone ankurbeln. Details der Programme werden erst im Oktober bekannt gegeben. Jedoch lässt sich schon heute ableiten, dass die EZB entgegen ersten Ankündigungen auf ein deutlich breiteres ABS-Spektrum abzielt als lediglich KMU-Verbriefungen. Adressiert wir vielmehr der gesamte „non-financial private sector“ in der Eurozone, der über Verbriefungen refinanziert wird.

» Die EZB kann sowohl am Primär- als auch im Sekundärmarkt aktiv werden. Ihr ist jedoch nicht daran gelegen, durch ihre Maßnahmen private Investoren zu verdrängen. Daher wird sie in funktionsfähigen Marktsegmenten so gut wie nicht aktiv werden. Umgekehrt dürften funktionsgestörte Segmente im Fokus stehen. Ansatzpunkte für das ABSPP bestehen daher regional vor allem für Papiere aus Spanien, Italien und Portugal. In sektoraler Hinsicht besteht Handlungsbedarf vor allem bei SME CLOs, RMBS und Consumer ABS.

» Durch die Verschiebung des relativen Preisgefüges von Senior- zu Mezzanine- Tranchen sowie zu anderen Assetklassen können nach unserer Einschätzung die gewünschten Effekte mittelbar und auf Sicht erreicht werden. Alimentierend sind jedoch regulatorische Maßnahmen in Bezug auf ABS sowie strukturelle Reformen in den Krisenländern erforderlich.

Zum kompletten Flash – ABS & Structured Credits der DZ BANK

Angst vor ABS-Käufen der EZB geht in die falsche Richtung (Artikel Blick Log)

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