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Die TSI begrüßt das Grundsatzpapier von EZB und BoE zur Bedeutung und Weiterentwicklung des Verbriefungsmarktes

02.06.2014

Die menschliche Wahrnehmung und Erinnerung liebt die Extremen. Die absoluten Höhepunkte werden ebenso gerne behalten wie die absoluten Niederungen; vergessen wird dabei oft,  was gut war und sich ohne großes Aufsehen sich über Jahre hinweg  bewährt hat. Wer für Verbriefung eintritt, hatte mit diesem Phänomen in den letzten sieben Jahren besonders zu kämpfen. Die Subprimekrise prägte die öffentliche Wahrnehmung über das Thema und es half nur wenig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass dies nur ein kleiner Teil des Marktes war, der zudem noch aus den USA importiert war, während über 95 % der europäischen Verbriefungen sich über die Krise hinweg  unspektakulär und gut entwickelten.

Doch wie im wahren Leben kommt immer der Moment der Entscheidung: Lässt man sich von der Erinnerung des marginalen Tiefpunkts treiben oder besinnt man sich auf den vorherrschenden guten Kern der Sache. Im ersten Fall steht die endgültige Trennung an, im zweiten Fall die Revitalisierung.  Dieser Moment scheint auch für die Verbriefung gekommen zu sein.  Und sah es noch bis Anfang dieses Jahres so aus, als würde das Subprime-Trauma auch noch sieben Jahre danach unüberwindbar sein, so scheint den Entscheidungsträgern seit einigen Monaten immer klarer zu werden, dass man durch die endgültige Trennung vom Instrument der Verbriefung auch viel verlieren würde.

Was bei den US-Subprime Verbriefungen schief lief, füllt inzwischen Bibliotheken. Doch jetzt rückt zunehmend in den Vordergrund der Diskussion, wozu Verbriefungen gut waren und gut sind und was jene 95 % auszeichnete, die sich über die Krise hervorragend entwickelten.  Es ist der Verdienst der EZB und der Bank of England in einem aktuellen Grundsatzpapier die wirtschaftlichen Vorteile von Verbriefungen zusammenfassend noch einmal in Erinnerung zu rufen und vor diesem Hintergrund für eine Revitalisierung des Marktes zu plädieren, die auf den guten Erfahrungen aufbaut und eine Rückkehr von Subprime-Erfahrungen ausschließt. Die in dem Papier ausgeführten Analysen und Vorschläge für ein Verbriefungsmodell 2.0. stehen bis zum 4. Juli 2014 zur Kommentierung an. Die TSI, die sich nunmehr schon seit zehn Jahren für Qualität im Verbriefungsmarkt stark macht, wird sich daran gerne beteiligen.

Zum Papier von EZB und BoE “ The case for a better functioning securitisation market in the European Union“

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