Das Universum des deutschen ABCP-Marktes
Regelmäßig berichteten wir in diesem Blog über die Entwicklung des deutschen ABCP-Conduit Marktes, der mit etwa 20 Mrd. Euro zur Finanzierung der deutschen Wirtschaft beiträgt. Im Wesentlichen sind es größere deutsche Mittelständler, die den Markt nutzen für ihre Working Capital Finanzierung durch die Verbriefung ihrer Handelsforderungen sowie die Leasinggesellschaften, die sich über die ABCP-Programme der Sponsorbanken refinanzieren.
ABCP-Conduits in EMEA
Wie bedeutend das Instrument für die europäische Wirtschaft insgesamt ist legt ein aktueller Moodys Report („EMEA ABCP Sector Update: H1 2019“) dar. Der Bericht fokussiert auf Asset Backed Commercial Paper (ABCP), die von Conduits ausgegeben werden, welche von Banken oder anderen Institutionen aus der EMEA Region gesponsert werden. Diese Conduits emittieren US Commercial Paper (USCP), Euro Commercial Paper (ECP) sowie „Negotiable European Commercial Paper“ (NEU CP, ehemals „billets de trésorerie“ (BT)) und südafrikanische Commercial Paper (ZAR CP). Die ausstehenden Forderungsbestände für ABCP-Conduits in EMEA stiegen im ersten Halbjahr 2019 auf 97,5 Milliarden US Dollar. Dies entspricht einem Anstieg von 3,7 Milliarden US-Dollar gegenüber Dezember 2018 (+3,9%). Im ersten Halbjahr 2019 haben neun EMEA ABCP Multi-Seller-Conduits insgesamt 56 neue Transaktionen in ihr Portfolio aufgenommen.
Der ABCP-Markt 2019
Alle Transaktionen werden durch Liquiditätsfazilitäten vollständig unterstützt. Die gesamte Ankaufsverpflichtung der Neuzugänge betrug 8,0 Milliarden US-Dollar. Das durchschnittliche Kaufengagement der neuen Transaktionen betrug 143,0 Mio. USD, wobei der höchste Ankaufsbetrag bei 1.592 Mio. USD lag. Die Emissionen von Multi-Seller-Conduits machten 77% des Marktes aus, während Repo-Conduits 23% dazu beitrugen. Die Emissionen von USCP, ECP und ZAR CP stiegen um 8%, 2% bzw. 13%, während die Emissionen von NEU CP um 14% sanken. Der Anlagenmix in EMEA ABCP Multi-Seller-Portfolios blieb weitgehend unverändert. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellen mit 48% des gesamten Vermögensbestandes weiterhin die dominierende Assetklasse dar, gefolgt von Autokrediten und Autoleasing mit 14% bzw. 12%. Mit einer Ausnahme werden alle von Moody’s gerateten EMEA ABCP Conduits vollständig unterstützt, was bedeutet, dass ihre Ratings von der Stärke der Banken abhängen.