Während die Bankenfinanzierung eher auf dem Rückzug ist, zeigen alternative Finanzierungsformen ein deutliches Wachstum. Kreditfonds in ihren unterschiedlichen Ausprägungen als Immobilien-, Infrastruktur- oder Private Debt- bzw. Direct Lending Fonds, die auf die Unternehmensfinanzierung ausgerichtet sind, zeigen allesamt beeindruckende Wachstumsraten und gehen dabei sogar direkt in die angestammte Domäne der Banken, die direkte Kreditvergabe, herein. Noch mögen die absoluten Zahlen im Vergleich zu den kumulierten Bilanzsummen der Banken bescheiden anmuten, doch der Trend gibt zu denken: Von 2010 auf 2015 vervierfachte sich das kumulierte Volumen europäischer Immobilienfonds, verneunfachte sich das Volumen der Infrastrukturfonds und bei den Private Debt Fonds stechen insbesondere die Untergruppe der Direct Lending Fonds hervor, die in der direkten Kreditvergabe an Unternehmen aktiv sind. Sie verzeichneten eine Volumenszunahme um den Faktor acht in den letzten vier Jahren.
Die Gründe für dieses Wachstum liegen wahrscheinlich auch in der Regulierung, die für Banken in der fraglichen Zeitspanne deutlich anzog, während Kreditfonds auf europäischer und nationaler gewisse Erleichterungen erfuhren. Auch das fortbestehende, unsichere regulatorische Umfeld für Verbriefungen mag dazu beitragen, dass alternative Ausplatzierungs- und Finanzierungsvehikel beliebt sind.
Eine gute Übersicht über die Marktentwicklung liefert der Creditreform Research-Bericht „Kreditfonds in Europa – Direct Lending im Aufwind“
Zum Research Bericht Creditreform „Kreditfonds in Europa – Direct Lending im Aufwind“
Die TSI verfolgt das Thema Kreditfonds auf ihrer Webpage und Veranstaltungen bereits seit längerem. Auch auf dem TSI Kongress am 23./24. September 2015 in Berlin wird das Thema unter den unterschiedlichen Blickwinkeln (Regulierung, Anwendungsfelder, Marktentwicklung, Kapitalmarktunion) betrachtet.