Das Financial Stability Board (FSB) der G20 veröffentlichte im Sommer 2023 ein Konsultationspapier zu den Auswirkungen der angepassten Finanzmarktregulierung seit 2008 auf den Verbriefungsmarkt. Die TSI hatte sich zusammen mit der Deutschen Kreditwirtschaft an dieser Konsultation beteiligt (siehe TSI kompakt vom 22. September 2023). Das FSB hat nun die Ergebnisse veröffentlicht und zur nächsten Konsultationsphase eingeladen.
Wesentliche Inhalte des Reports
Zunächst ist zu erwähnen, dass der Fokus des Reports im Hinblick auf Regionen und Märkte global und damit sehr breit gewählt ist, der Fokus im Hinblick auf Assetklassen allerdings eher eng gesteckt ist. Dieser liegt nämlich lediglich auf CDO/CLOs und dem nicht staatlich unterstützten RMBS-Markt. Aufsichtsrechtlich fokussieren sich die Analysen zudem auf den Risikoselbstbehalt sowie die Baseler Kapitalanforderungen an Bankinvestoren für Verbriefungspositionen. Der FSB argumentiert dies vor allem mit einem limitierten Datenzugang.
Somit sind auch die Ergebnisse des Reports auf den ersten Blick wenig bahnbrechend. Die Analyse kommt im Groben zu dem Schluss, dass nach den regulatorischen Anpassungen die globalen Verbriefungsmärkte widerstandsfähiger und transparenter und die Transaktionsstrukturen weniger komplex geworden sind. Allerdings ist ein direkter Zusammenhang nicht klar zu belegen, da es zu viele außerordentliche makroökonomische Faktoren gab, welche hier ebenfalls Einfluss genommen haben.
Der über 90 Seiten lange Report analysiert weiterhin viele Details und liefert zudem einige spannende Daten und Auswertungen zu den globalen Verbriefungsmärkten. Das FSB flankiert den Report mit 15 Konsultationsfragen, um die vorgestellten Ergebnisse mit dem Markt zu spiegeln und die gezogenen Schlüsse besser bewerten zu können.
Weiteres Vorgehen
Die Konsultationsphase läuft bis zum 2. September 2024. In dieser Zeit gilt es nun, die vielen Facetten des Reports im Detail zu analysieren. Die TSI prüft, in welcher Form sie die Konsultation des FSB begleiten wird.