
Die ESMA hat am 27. März einen Peer-Review veröffentlicht, in dem sie die aufsichtsrechtliche Praxis verschiedener nationaler Aufsichtsbehörden (National Competent Authorities, NCAs) vergleicht und bewertet. Dabei geht es um die Überwachung der Einhaltung von STS-Kriterien für True-Sale-Verbriefungen im Zeitraum Januar 2022 bis Dezember 2023. Gemäß ihrem Mandat ist die ESMA für die Harmonisierung und Standardisierung der Aktivitäten der NCAs verantwortlich. Für den Peer Review hat ESMA die NCAs aus Deutschland (BaFin), Frankreich (AMF), den Niederlanden (DNB) und Portugal (CMVM) ausgewählt.
Die wesentlichen Ergebnisse des Peer Reviews
- Der Peer Review kommt zu dem Schluss, dass während die DNB in allen relevanten Aspekten „die Erwartungen voll erfüllt“ und die CMVM „die Erwartungen weitgehend erfüllt“, die BaFin und die AMF die Erwartungen nur „teilweise“ erfüllen. Die ESMA sieht bei der deutschen und französischen NCA somit Nachholbedarf.
- Die ESMA formuliert „Best Practices“, wie die Einhaltung der STS-Kriterien besser überwacht werden kann.
- Der Peer-Review gibt Einblicke in die Aktivitäten und die Aufsichtspraxis der vier NCAs bei der Überwachung der Einhaltung der STS-Kriterien.
Fazit
Ob die unterschiedlichen nationalen Aufsichtspraktiken zu divergierenden Ergebnissen führen, lässt sich nicht beurteilen. Grundsätzlich scheint eine aufsichtliche Konvergenz zur Überwachung der STS Kriterien in Europa plausibel, insbesondere wenn dadurch Synergien erreicht und Kosten für die beaufsichtigten Institute reduziert werden können. Zusätzliche Relevanz erhält das Thema Aufsicht durch den anstehenden Legislativvorschlag der Europäischen Kommission zur Stärkung der Verbriefungsmärkte. Hier ist unter anderem zu erwarten, dass Investoren sich stärker auf die STS-Verifizierung durch einen unabhängigen Drittparteiverifizierer verlassen können. Wir halten Sie informiert.