Zwischen 1999 und 2014 zeigten sich vielfältige Konvergenzen im Europa der 28 Mitgliedsstaaten. Vor allem die osteuropäischen Ländern zeigten einen dynamischen wirtschaftlichen Aufholprozess. Leider sieht es im Euroraum anders aus. „Little real convergence has taken place among the euro area economies since the establishment of the euro, despite initial expectations that the single currency would act as a catalyst for faster real convergence”, heißt es im EZB-Bericht. Als Gründe, weshalb einige Staaten im Euroraum zurückfallen, werden genannt: die schlechte Qualität von Institutionen und der Governance, hohe strukturelle Rigiditäten sowie exzessives Kreditwachstum, wobei letzteres eher eine Folge der ersten beiden Faktoren sein dürfte. Was die Lösung des Dilemmas angeht, so ist guter Rat bekanntlich teuer. Und so endet der Artikel mit den Worten: „Pursuing sustainable convergence is mainly a national responsibility. However, efforts at the national level should be complemented by structural reforms at the European level aimed at deepening the Single Market. Deepening the Single Market would allow country-specific shocks, especially to low-income countries, to be better absorbed. This is particularly important for the capital markets union, where substantial and swift progress is still needed.”
Man darf also gespannt sein, was Europa hinsichtlich der Kapitalmarktunion demnächst liefert.
Zum EZB Economic Bulletin (der Artikel “Real convergence in the euro area: evidence, theory and policy implications” beginnt auf Seite 30 des Bulletins)
Auf dem TSI Kongress 2015 steht das Thema der Kapitalmarktunion im Zentrum.