Die Autoindustrie steht vor vielen strukturellen Herausforderungen: Die Mobilitätskonzepte wandeln sich, neue Antriebskonzepte kommen auf; alte, bewährte Konzepte wie der Dieselantrieb werden kritisch diskutiert. Doch man kann es drehen und wenden wie man will: Deutschlands Wohlstand hängt erheblich an der Autoindustrie. Und bei allen was es zukünftig zu bewältigen gilt, dürfte eines klar sein: Der Finanzierungsbedarf der Autoindustrie wird steigen, zumal in der Wertschöpfungskette deutscher Autohersteller die Absatzfinanzierung, d.h. die Finanzierung von Händlern, Käufern und Leasinggesellschaften, ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Zwischenzeitlich werden etwa drei Viertel aller Neuwagen über Leasing oder Autokredite finanziert. Die Inanspruchnahme von Finanzierungsleistungen stärkt die Markenbindung nachweislich; insbesondere Leasing schafft eine besonders enge Verbindung von Kunde, Händler und Marke. Es versteht sich dabei von selbst, dass die Auto-Absatzfinanzierung refinanziert werden muss. Hierzu steht den Autobanken und Leasinggesellschaften neben Kundeneinlagen und unbesicherten Schuldverschreibungen vor allem Asset Backed Securities (ABS) in Form von Auto-ABS zur Verfügung.
Mit dem Umbau der deutschen Autoindustrie nimmt der Finanzierungsbedarf zu
Auto-ABS sind somit ein Musterbeispiel dafür, wie das Produkt Verbriefung als Bindeglied zwischen Realwirtschaft, Kredit- und Kapitalmarkt fungiert und zur Stabilität der Finanzierung im Strukturwandel beiträgt. Auto-ABS können als ein Teil der automobilen Wertschöpfungskette betrachtet werden, innerhalb derer sich die Leistungen, v.a. von Hersteller, Händler und Finanzdienstleister, symbiotisch ergänzen: Der Hersteller produziert das Fahrzeug; der Finanzdienstleister (Autobank) beschafft Finanzmittel für Händler und Endkunde und managed Kredit- und Restwertrisiken; der Handel vermarktet Neu- und Gebrauchtwagen sowie Leasing-Rückläufer in Verbindung mit den Kredit- und Leasing-, sowie Service-Angeboten der Autobanken.
In den letzten Jahren trug der ABS-Markt in Europa mit etwa 30 Mrd. Euro p. a. zur Refinanzierung des Auto-Absatzes bei. Der Löwenanteil mit fast drei Viertel der Transaktionen kam dabei von den drei großen deutschen Herstellern. Und über den gesamten Zyklus der letzten fünfzehn Jahre war die Performance europäischer Auto-ABS außerordentlich gut.
Von daher passt folgende Untersuchung von Creditreform Rating gut in die Zeit: Sie gibt einen sehr guten Überblick über die Auto-ABS-Märkte in Europa in den letzten Jahren.