Am 1. Juni haben die ESAs (EBA, EIOPA and ESMA) ihr gemeinsames Verständnis von Greenwashing im Finanzsektor vorgestellt. Die Fortschrittsberichte sind eine erste Reaktion auf das Ersuchen der Europäischen Kommission an die drei ESAs um Beiträge zu Greenwashing-Risiken im Zusammenhang mit Sustainable Finance. Das gemeinsame Verständnis der ESAs von Greenwashing basiert auf Beiträgen, die sie im Zuge ihres Aufrufs zur Einreichung von konkreten Praxisbeispielen zu Greenwashing im November 2022 erhalten haben (siehe TSI kompakt vom 28.11.2022).
Wesentliche Inhalte der Fortschrittsberichte
- Die ESAs verstehen unter Greenwashing im Finanzsektor eine Praxis, bei der nachhaltigkeitsbezogene Aussagen, Erklärungen, Maßnahmen oder Mitteilungen das zugrundeliegende Nachhaltigkeitsprofil eines Unternehmens, eines Finanzprodukts oder von Finanzdienstleistungen nicht klar und angemessen widerspiegeln.
- Greenwashing könne den Verbraucher- und Anlegerschutz, die Marktintegrität und damit die Lenkung der Finanzströme in die Finanzierung der nachhaltigen Transformation unterlaufen.
- Eine geeignete Maßnahme aus Sicht der ESAs ist daher die Weiterentwicklung bisheriger ESG-Transparenzanforderungen zu einem konsistenten, umfassenden und vertrauenswürdigen ESG disclosure framework.
- In diesem Kontext heben die ESAs auch den finalen Draft RTS zu Nachhaltigkeitsfaktoren für STS-Verbriefungen hervor (siehe TSI kompakt vom 01.06.2023).
Nächste Schritte
Die ESAs wollen ihre jeweiligen Abschlussberichte voraussichtlich im Mai 2024 veröffentlichen. Diese sollen in abschließende Empfehlungen zu möglichen Änderungen des EU-Rechtsrahmens für ein effektives ESG disclosure framework münden.
- Fortschrittsberichte der ESAs (ESMA-Website)