Die Wahrheit ist so einfach. Folgt man Daron Acemoglu und James A. Robinson, den Autoren des Buches, sind die Nationen erfolgreich, deren politisches System auf weitgehender Bürgerbeteiligung aufbaut und deren ökonomisches System durch freien Marktzugang, strenge Wettbewerbsgesetze und Monopolkontrolle gekennzeichnet ist.
Diejenigen Nationen sind weniger erfolgreich, deren politisches System sich durch Eliten- und/oder Vetternwirtschaft auszeichnet. Diese geht in der Regel Hand in Hand mit eng regulierten Märkten, man könnte auch sagen Wettbewerbsausschluss, und vielen staatlich begünstigten Monopolen.
Doch wie immer im Leben ist die Realität der Test jeder Theorie. Und hier spricht vieles dafür, dass die Autoren richtig liegen. Ihre Beispiele gehen zurück bis ins Mittelalter. Und wer sich mit Geschichte befasst neigt zu der Schlussfolgerung, sie haben recht.
Doch was heißt dies aktuell für Europa? Eliten- und Vetternwirtschaft? Wo sind sie am stärksten vertreten? Staatlich reglementierter Marktzugang, Monopolwirtschaft, wo sind sie? Das Buch verführt den Leser dazu, die Parallelen mit der heutigen Situation und Zeit zu suchen und er findet sie schnell.
Doch alle Theorie ist bekanntlich grau. Wo die Lösung liegt wird im Buch schnell klar, doch wie man dorthin kommt (leider) weniger. Eines jedoch könnte man sicherlich daraus implizit ableiten: Alles was den Cash Flow des alten Systems sichert hilft wenig. Sicherlich für jeden Leser viel Stoff zum Nachdenken.