Im Frühjahr 2013 hatte Jonathan Faull, der für Finanzmarktregulierung zuständige Generaldirektor der EU-Kommission, in einem Brief an den Chairman von EIOPA, Gabriel Bernardino, vor dem Hintergrund der einbrechenden Wirtschaftsfinanzierung in Europa eine Überprüfung der extrem hohen Eigenkapitalanforderungen für SME-Verbriefungen in dem aktuellen Solvency II Entwurf angeregt. Nun liegt die Antwort der EIOPA vor. Auf den ersten Blick ist es eine Verbesserung, denn die Behörde will zukünftig hochqualitative ABS besser behandeln als im Entwurf vorgesehen. Doch bei genauer Durchsicht ist die Anpassung eher kosmetischer Natur, denn die EK-Unterlegung (spread risk charge) für AAA-Verbriefungen wäre nach dem neuen Vorschlag 4,3 % p.a. statt bislang 7 %. Für Covered Bonds und Unternehmensanleihen hingegen bliebe es bei den alten Vorschlägen. Demnach hätte also ein Versicherungs-Investor zukünftig in eine AAA Auto- oder SME-ABS Anleihe mehr als das 3-fache an EK zu unterlegen wie bei einer A-gerateten Unternehmensanleihe und fast das 5-fache im Vergleich zu einem Investment in einen nur AA-gerateten Covered Bond. Kein wirkliches Level Playing Field.