BUSINESSEUROPE, der Dachverband der europäischen Wirtschaft, hat in einem Positionspapier gegenüber EU-Kommission und EU-Parlament zur Bedeutung der Verbriefung im Projekt der Schaffung einer europäischen Kapitalmarktunion Stellung bezogen. Darin wird die Bedeutung der Verbriefung für die Schaffung einer europäischen Kapitalmarktunion ebenso gewürdigt wie die Schaffung eines Rahmenwerks für STS-Verbriefungen . Jedoch wird ebenso unmissverständlich klar gestellt, dass Europas Wirtschaft bei den gegebenen Entwürfen nicht an den Erfolg des EU-Projekts glaubt. Im Wesentlichen richtet sich die Kritik
- gegen die zum einen unverhältnismäßigen Eigenkapitalanforderungen, die das Level Playing Field zu anderen Kapitalmarktinstrumenten verlassen und damit die Attraktivität von STS Verbriefungen für Investoren und Liquiditätsbanken erheblich mindern,
- gegen viele Erschwernisse bei der Verbriefung von Handels- und Leasingforderungen im Rahmen der ABCP-Programme, hier vor allem auch den Ausschluss von Tochterfirmen europäischer Unternehmen im Ausland von der STS Verbriefung,
- gegen die Behandlung von synthetischen Verbriefungen, die, folgt man dem Entwurf, auf einen de facto Ausschluss des Instruments hinauslaufen, obgleich dies wie kein anderes geeignet ist, die Bankenfinanzierung mit der Kapitalmarktfinanzierung zu vernetzen,
- gegen die unglückselige Diskussion um eine Veränderung der Retention Rules und, last but not least,
- gegen die geradezu abschreckend prohibitiven Anforderungen und Rechtsfolgen an die Selbstzertifizierung durch den Originator bei gleichzeitigem Ausschluss einer vorab verbindlichen Auskunft und Abstimmung durch und mit den Regulierungsbehörden.
Alles in allem wirft die Stellungnahme der europäischen Wirtschaft ein wenig hoffnungsvolles Bild auf die bisherigen Bemühungen der europäischen Politik zur Verbesserung der Finanzierungsbedingungen der europäischen Wirtschaft.