Neue Sicht auf Verbriefungen erforderlich
In einem Interview mit der Börsen-Zeitung vom 2. Januar 2023 zeigt sich Bundesfinanzminister Christian Lindner offen für eine Reform des europäischen Verbriefungsmarktes im Zuge der angestrebten Kapitalmarktunion. Dabei betont er, dass die seit der Finanzkrise grundlegend kritische Sicht auf Verbriefungen aufgehoben werden müsse. Zudem regt er an, die in Europa auch in der Regulatorik verankerte sehr restriktive Haltung zu überdenken.
Konkrete Maßnahmen oder eine Wahrscheinlichkeit für den Erfolg solcher Reformideen nennt Lindner erwartungsgemäß noch nicht. Dennoch möchte Lindner die Diskussion um die Reform des europäischen Verbriefungsmarktes neu anstoßen. Er regt dabei eine Evaluation des herrschenden europäischen Rechtsrahmens an und spricht sich für eine effektivere Abwägung zwischen Transparenz und Stabilität sowie der Stärkung der Finanzierungsmöglichkeiten aus.
Ein wichtiger Beitrag für die Finanzierung der Transformation
Der Vorstoß des Bundesfinanzministers geht einher mit einem Aufsatz des Bundesbankpräsidenten Joachim Nagel und seinem französischen Amtskollegen François Villeroy de Galhau aus Mitte November 2022. Darin wird betont, dass Verbriefungen einen wichtigen Beitrag für die Finanzierung der Transformation insbesondere für den breiteren Mittelstand in Deutschland und Europa leisten kann.
Zum gesamten Interview
In diesem Interview äußert sich Christian Lindner u. a. auch zu den Themen Zukunftsfinanzierungsgesetz, Stabilitäts- und Wachstumspakt, Bundeshaushalt und Unternehmenssteuern.