
Die Europäische Kommission hat aktuell einen Fokus auf die Umsetzung der “Savings and Investment Union” (SIU), siehe TSI kompakt Artikel vom 20. März. Vor diesem Hintergrund hat sie am 15. April eine umfangreiche Konsultation veröffentlicht, welche den Markt nach Hürden bei der Integration der europäischen Kapitalmärkte befragt. Adressaten der Konsultation sind insbesondere Unternehmen aus der Handelsinfrastruktur (u. a. Handelsplätze, Clearingstellen, zentrale Wertpapierverwahrstellen und Transaktionsregister) aber auch Emittenten, Anleger, Vermögensverwalter und Investmentfonds.
Kernthemen der Konsultation
Der inhaltliche Fokus der Konsultation liegt zum einen auf allgemeinen Hindernissen im Kapitalmarkt. Im Speziellen werden dabei folgende Bereiche abgefragt:
- Integration und Modernisierung der Handels- und Nachhandelsinfrastrukturen
- Optimierung der Verteilung von Fondsinvestments in der EU
- Effizienz der grenzüberschreitenden Tätigkeit von Vermögensverwaltern
Zum anderen wird nach Hindernissen gefragt, die speziell mit der Aufsicht zusammenhängen.
Das Thema Verbriefung kommt nur am Rande vor. So wird lediglich gefragt, ob es Investmentfonds erlaubt sein sollte, mehr als 10 % in eine bestimmte Verbriefungstransaktion zu investieren. Vor dem Hintergrund der umfassenden Konsultation zur Verbriefungsregulierung im letzten Jahr ist dies aber nicht verwunderlich.
Ausblick
Die EU forciert die SIU. Legislativvorschläge sind für das vierte Quartal 2025 angekündigt und dürfen mit Spannung erwartet werden, auch die Rolle der Verbriefung darin. Adressierte Marktteilnehmer sollten die Chance daher nutzen und auf diese Konsultation antworten. Die Frist endet am 10. Juni 2025.