
Die Europäische Kommission hat am 19. März ein Strategiepapier zur neuen Savings and Investments Union (SIU) veröffentlicht. Die SIU folgt der Europäischen Kapitalmarktunion nach und baut entsprechend auf dieser auf. Die SIU hat das Ziel, Ersparnisse grenzübergreifend besser mit Investitionen zu verbinden. Dafür soll den Haushalten ein besserer Zugang zum Kapitalmarkt ermöglicht werden, um somit die Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen zu verbessern (für weitere Informationen siehe TSI kompakt vom 3. Februar 2025).
Inhalte der SIU – Geplante Maßnahmen für den Verbriefungsmarkt
Das nun veröffentlichte Strategiepapier zur SIU enthält mehrere Maßnahmenpakete u. a. zu den Themenblöcken Retail-Beteiligungen im Kapitalmarkt, Pensionen, Eigenkapitalinvestments, Besteuerung und eben Verbriefung.
Zum Verbriefungssektor stehen dabei die gleichen Maßnahmen im Fokus, die in den letzten Monaten bereits diskutiert wurden (siehe TSI kompakt vom 4. Dezember 2024):
- Überarbeitung der Kapitalanforderungen für Banken und Versicherer
- Erleichterungen bei den Due Diligence Anforderungen
- Überarbeitung der Transparenzvorschriften
Erfreulich ist insbesondere, dass die Überarbeitung der Kapitalanforderungen nicht aus dem Strategiepapier herausgefallen ist – war doch zuletzt aus Brüssel wenig dazu zu hören. Interessant wird es noch einmal, wenn man sich das Thema Plattformen genauer ansieht: Hier wird nämlich nicht mehr wie im Noyer-Bericht (siehe TSI kompakt vom 2. Mai 2024) von einer einheitlichen europäischen und staatlich gestützten Plattformlösung, sondern im Plural von mehreren durch Initiativen aus dem Privatsektor oder von Mitgliedsstaaten geförderten Plattformen gesprochen. Dabei soll die EIB eine entscheidende Rolle spielen.
Ausblick
Verbriefungen sind weiterhin ein wichtiger Baustein für die anstehenden Finanzierungsvorhaben in der EU. Zudem hält die Kommission an ihrem ambitionierten Plan fest, Mitte des Jahres konkrete Gesetzesvorschläge zur Verbriefungsregulierung auf den Tisch zu legen. Welche Maßnahmen damit konkret gemeint sind und welche Rolle Plattformen spielen werden, bleibt abzuwarten. Bis dahin bleiben wir als TSI weiterhin im engen Austausch mit Berlin und Brüssel.