
Die Europäische Kommission hat eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus ihrer Konsultation zur Funktionsweise der Verbriefungsregulierung (sieh TSI kompakt vom 4. Dezember 2024) veröffentlicht. Das 12-seitige Papier gibt einen Überblick über die Antworten der verschiedenen Stakeholder.
Die wesentlichen Punkte aus dem Bericht der EU-Kommission
Nachfolgend die zentralen Punkte aus dem Konsultationsergebnis:
- Rund 130 Antworten erhielt die Kommission, hauptsächlich von Marktteilnehmern (42 %) und Verbänden (34,4 %).
- Das europäische Verbriefungsrahmenwerk habe zwar zur Standardisierung beigetragen, jedoch nicht dazu, den europäischen Verbriefungsmarkt zu fördern.
- Die bestehende Verbriefungsregulierung stellt eine wesentliche Markteintrittsbarriere für KMUs dar.
- Gemäß Marktmeinung ist eine Verschlankung der Due Diligence Anforderungen zu einem prinzipienbasierten Ansatz sinnvoll. Zudem sollen sich Investoren auf die STS-Verifizierung verlassen können.
- Es wurde außerdem für eine Vereinfachung der Disclosure Templates für private Verbriefungen hin zu einem einheitlichen aggregierten Meldeformat votiert, wie es die ESMA nun auch dem Grunde nach vorgeschlagen hat (siehe TSI kompakt vom 17. Februar).
- Die Aufsicht sollte besser koordiniert werden, die Aufsichtspraktiken seien zu unterschiedlich.
- Die große Mehrheit sieht in STS nicht das Potential, den Verbriefungsmarkt zu beleben.
- Neben einigen Gegenstimmen spricht sich die Mehrzahl der Antworten für eine europäische Verbriefungsplattform aus. Es herrscht Einigkeit, dass dieser Punkt nachgelagert zu behandeln ist.
- Große Einigkeit herrscht hinsichtlich der Kapitalanforderungen: Diese müssen aus Sicht des Marktes dringend reduziert werden, sowohl für Banken (CRR) als auch für Versicherungen (Solvency II).
- Über die Hälfte der Teilnehmer sehen in der aktuellen Verbriefungsregulierung einen Nachteil für die europäische Wettbewerbsfähigkeit.
Einwertung und Ausblick
Die Ergebnisse sind wenig überraschend, wurden doch die wesentlichen Punkte in den letzten Jahren immer wieder adressiert. Das einheitliche Votum hinsichtlich der Absenkung der Kapitalanforderungen als zentrales Element zur Förderung des Verbriefungsmarktes ist ein wichtiges Ergebnis der Konsultation. Wir plädieren dafür, diesen Aspekt im weiteren politischen Prozess in Brüssel zusammen mit der Frage zu diskutieren, welcher wichtige Beitrag durch Banken zur Stärkung der Verbriefungsmärkte sinnvollerweise geleistet werden kann. Die Zusammenfassung der EU-Kommission zur Konsultation könnte bei diesem Prozess helfen.