Seit Ausbruch der Krise sind die Verbriefungsmärkte im Fokus der Regulierung. Wie kein anderes Kapitalmarktsegment wurden sie mit neuen Transparenzanforderungen sowie Due Diligence Verpflichtungen für Investoren überzogen; die Ratings unterliegen speziellen Regulierungsanforderungen und vieles mehr. Bislang haben die Märkte alle diese zusätzlichen Anforderungen bemerkenswert gut verkraftet, was sich u.a. daran zeigt, dass aus Deutschland heraus im ersten Halbjahr 2013 fast so viele ABS-Bonds auf den Markt kamen wie Pfandbriefe. Hinter dieser Stabilität der Verbriefungsmärkte steht die Erkenntnis der Investoren, dass europäische ABS-Bonds nichts mit der Finanzkrise zu schaffen hatten, im Gegenteil, dass sie über die Krise hinweg sogar eine sehr gute Performance gezeigt haben. Auch die Politik und hochrangige Regulierer erkennen dies langsam an und sehen, dass gerade die Wiederbelebung des Verbriefungsmarktes ein Beitrag dazu leisten könnte, die Unternehmens- und Infrastrukturfinanzierung in Europa voranzubringen. Doch im Hintergrund geht die Regulierungsschraube weiter. Neue Vorschläge aus Basel, Technical Standards von der EBA, fortbestehende wundersame Vorstellungen in den Solvency II-Entwürfen usw. Es scheint so, als habe sich der Regulierungsprozess wie die Geister in Goethes Zauberlehrling verselbständigt. „Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, werd‘ ich nun nicht los!“
Die folgende Auswertung von Clifford Chance gibt einen hervorragenden Überblick über den Status der Regulierung der Verbriefungsmärkte und dessen was noch in der Pipeline sein könnte. Wer sie gelesen hat wünscht sich, dass wie in Goethes Zauberlehrling ein Verantwortlicher aufsteht und laut ausspricht „In die Ecke, Besen! Besen! Seid’s gewesen!“