Am 2. Mai haben die europäischen Aufsichtsbehörden EBA, EIOPA und ESMA (die ESAs) ein Konsultationspapier veröffentlicht. Es geht inhaltlich um den technischen Regulierungsstandard (RTS) zu Nachhaltigkeitsfaktoren für einfache, transparente und standardisierte (STS)-Verbriefungen.
Geregelt wird die Offenlegung nachteiliger Auswirkungen von Anlageentscheidungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren im Zusammenhang mit Assets, die durch STS-Verbriefungen finanziert wurden. Erfasst werden die Auswirkungen in den drei zentralen ESG-Bereichen. Diese nachteiligen Auswirkungen von Anlageentscheidungen werden als Principal Adverse Impact (PAI) bezeichnet. Der RTS zielt insbesondere darauf ab, Investoren verlässliche und vergleichbare ESG-Daten bereitzustellen, was voraussichtlich auf freiwilliger Basis erfolgen soll. Definitionen, Indikatoren oder Schwellenwerte für die Klassifizierung von STS-Verbriefungen als „nachhaltige Verbriefungen“ wurden bereits Anfang März separat in einem Bericht der EBA an die Europäische Kommission behandelt (s. TSI kompakt vom 2. März 2022) und sind nicht Gegenstand dieser Konsultation.
Der vorgeschlagene RTS legt den Fokus auf drei Fragestellungen:
- Welche Anforderungen sind an verlässliche und vergleichbare ESG-Daten der Originatoren zu stellen?
- Welche ESG-Daten in Bezug auf Nachhaltigkeitsstrategien und Underlyings sollten Originatoren für die Erstellung ihrer PAIs heranziehen?
- Wie kann in der Praxis Kohärenz mit der Offenlegungs-Verordnung (Sustainable Finance Disclosure Regulation, SFDR) gewährleistet werden?
Stellungnahmen sollen sich an den 19 Fragen in der Konsultation orientieren. Hierfür haben die Marktteilnehmer bis zum 2. Juli 2022 Zeit. Die TSI wird die Konsultation aktiv begleiten und eine entsprechende Stellungnahme vorbereiten. Für Fragen und Anmerkungen zu dieser Konsultation steht die TSI gerne zur Verfügung.